Zur Behandlung der ADHS werden im Kontext von verhaltenstherapeutischen und psychoedukativen Interventionen zunehmend Medikamente eingesetzt. Mit dem selektiven Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) Atomoxetin steht nun seit mehr als einem Jahr ein Nicht-Stimulans für die ADHS-Therapie zur Verfügung, das die Kernsymptome über den gesamten Tag reduziert. Dies berichten international renommierte Experten.
Nach Prof. T. E. Brown, Yale, kristallisiert sich immer deutlicher heraus, dass die ADHS als eine spezifische Hirnentwicklungsstörung anzusehen ist, die mit exekutiven Dysfunktionen und einer Dysbalance von Neurotransmittern, insbesondere von Dopamin- und Noradrenalin einhergeht. Somit ist auch der Therapieansatz mit Atomoxetin plausibel. Der SNRI zeichnet sich diversen Studien zufolge bei einmal täglicher Einnahme durch eine kontinuierliche Kontrolle der Kernsymptome Unaufmerksamkeit, Impulsivität und motorische Hyperaktivität über den ganzen Tag aus. Bestätigt wurde dies auch durch die gepoolte Auswertung von fünf Doppelblindstudien an 850 Kindern und Jugendlichen, die Prof. C. L. Donnelly, New Hampshire, vorstellte. Die Symptomreduktion erwies sich hier als unabhängig vom ADHS-Subtyp, den häufigen komorbiden psychiatrischen Erkrankungen und dem Geschlecht. „Vergessen Sie die Mädchen nicht“, forderte Donnelly auf. Atomoxetin bleibt auch in der Langzeittherapie wirksam, ein akutes Wiederaufflammen der Symptomatik wird wirksam verhindert.
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