Dual wirkendes Safinamid als Add-on

Praxis-Depesche 3/2022

Umfassend positive Effekte ‒ auch auf die Schmerzen

Als Add-on zu L-Dopa und anderen Parkinson-Medikamenten kann das dopaminerg und antiglutamaterg wirkende Safinamid die Fluktuationen der Patienten verringern und die motorischen Funktionen sowie die Lebensqualität verbessern. Dass Safinamid darüber hinaus auch Parkinson-assoziierte Schmerzen deutlich verringern kann, wurde jetzt auf einer Fachpressekonferenz von Zambon in Berlin berichtet.
Da die Überaktivität der glutamatergen Neuronen für die Entstehung von NMS bei Personen mit Morbus Parkinson vermutlich eine wichtige Rolle spielt, eröffnet Safinamid hier vielfältige Chancen, erläuterte Prof. Heinz Reichmann, Dresden, auf einer Veranstaltung von Zambon. Der Wirkstoff hemmt die Monoaminoxidase (MAO) B und verstärkt so die defizitäre dopaminerge Transmission. Zugleich beeinflusst Safinamid – anders als herkömmliche MAO-B-Hemmer wie Rasagilin oder Selegilin – über die Modulation spannungsabhängiger Ionenkanäle auch die bei Parkinson überaktiven glutamatergen Signalwege. So wurden u. a. positive Wirkungen von Safinamid auf die Schlafqualität und die Tagesmüdigkeit beobachtet. Hatten retrospektive Studien bereits Hinweise geliefert, dass sich Safinamid als Addon günstig auf die Schmerzsymptomatik bei Parkinson-Patient:innen auswirken und ihre Lebensqualität verbessern kann, wurde die Schmerzreduktion jetzt in einer prospektiven Studie belegt. 27 Personen mit Parkinson erhielten Safinamid (100 mg/d) als Add-on zu LDopa (und ggf. weiteren Parkinson- Medikamenten wie Dopaminagonisten). Nach sechs Monaten hatte der durchschnittliche Gesamtscore der King’s Schmerzskala für Morbus Parkinson (KPPS) signifikant um 31 % von 18,0 Punkten bei Baseline auf 12,4 Punkte (p = 0,02) abgenommen. U. a. hatten auch die KPPS-Items Fluktuationsassoziierte Schmerzen und Off-Dystonien signifikant angesprochen. Außerdem kam es unter Safinamid zu einer signifikanten Besserung des UPDRS-IV-Scores für die Komplikationen der Behandlung wie Dyskinesien, Off-Perioden, Schlafstörungen und orthostatische Symptome, mit einer Score-Reduktion von 5 auf 4,1 Punkte (p = 0,04). „Wir haben zeigen können“, fasste Reichmann zusammen, „dass die Therapie mit Safinamid zu einer Verbesserung leichter Dyskinesien und bestimmter Formen Parkinson-assoziierter Schmerzen führt.“ Die Ergebnisse legen nahe, „dass Safinamid eine interessante Therapieoption für von Schmerzen betroffene Patient:innen darstellen kann.“ JL
Quelle: Fachpressekonfernz:„Behandlung von M. Parkinson optimieren – Chancen ergänzender Therapien nutzen“, Berlin, 28.9.2021
ICD-Codes: G20

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