Die Daten von 32 061 ADHS-Patienten wurden mit denen von 1,92 Millionen Dänen ohne ADHS verglichen. Während einer Nachbeobachtungszeit von fast 25 Mio. Personenjahren gab es bis zum 32. Lebensjahr 5580 Todesfälle. Die Mortalitätsrate in der ADHS-Gruppe war mehr als doppelt so hoch (5,85 vs. 2,21). Die relative Mortalitätsrate (MRR) lag bei 2,07 (p < 0,0001).
Bei 79 ADHS-Patienten konnte die Todesursache ermittelt werden. Nur 25 waren eines natürlichen Todes gestorben, bei 54 lag ein nichtnatürlicher Tod vor (in 42 Fällen ein Unfall). Das Risiko dafür erhöhte sich mit dem Alter bei Diag - nose. Bei Erkennung erst im Erwachsenenalter betrug die durchschnittliche MRR 4,25. Eine Diagnose vor dem sechsten Geburtstag führte dagegen nur zu einer nicht signifikant erhöhten MRR (1,86). Eine frühzeitige Diagnose mit anschließender Therapie scheint also die Betroffenen vor diesen fatalen ADHS-Folgen zu schützen.
Interessant war, dass die MRR bei Mädchen bzw. Frauen deutlich höher liegt als bei Jungen bzw. Männern (2,85 vs. 1,27). Die Autoren führen dies darauf zurück, dass Jungen mit ADHS frühzeitig durch Hyperaktivität und Verhaltensstörungen auffallen, Mädchen mit Angst und Depression eher unerkannt bleiben. GS