Eine aktuelle Analyse der unabhängigen Cochrane Collaboration zeigt, dass die MS-Basistherapien entgegen der bisherigen Annahmen keineswegs gleich wirksam sind. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass Interferon beta-1a (s.c.) den übrigen immunmodulierenden Basistherapeutika hinsichtlich Schubratenreduktion und Verzögerung der Behinderungsprogression überlegen ist.
Bislang war keine Aussage zur relativen Wirksamkeit der vier Immunmodulatoren möglich, da es nur wenige direkte Vergleichsstudien gibt, erklärteProf. Dr. Peter Rieckmann, Bamberg. Eine aktuelle Analyse unter Einschluss direkter und indirekter Vergleiche wurde nun mit dem Ziel durchgeführt, die relative Wirksamkeit und Akzeptanz der elf wichtigsten MS-Therapeutika zu ermitteln und sie nach der Wirksamkeit bzw. dem Nutzen-Risiko-Profil einzuordnen.
Berücksichtigt wurden dazu 44 randomisierte, kontrollierte Studien (bis 2010) mit insgesamt 17 401 Patenten mit schubförmig remittierender und progressiver MS (RRMS bzw. SPMS/PPMS) und einer mittleren Dauer von 24 Monaten. Laut Auswertung reduzierte IFNβ-1a (s.c.) die Schubaktivität bei RRMS-Patienten am effektivsten – und noch dazu mit dem höchsten Evidenzgrad, betonte Rieckmann. Bei Patienten mit RRMS und SPMS minderte es (mit dem zweit- höchsten Evidenzgrad) die Behinderungsprogression signifikant stärker als die übrigen Basistherapeutika.
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