Dominierende Akinese

Neuro-Depesche 1/2005

Trommelmusik verbessert Bewegungspräzision

Die medikamentöse Behandlung von Patienten mit Morbus Parkinson kommt in fortgeschritteneren Stadien an ihre Grenzen. Musik mit rhythmischen Elementen kann kurzzeitig vor allem die motorische Koordination unterstützen.

In Erfahrungsberichten und einigen kleineren Studien wurde über positive Effekte von Musik auf die Parkinson-Symptomatik berichtet. Vor allem "Freezing" oder auch Gangstörungen bessern sich durch Hören von Musik mit rhythmischen Elementen. Experimentell konnte u.a. ein Dopaminanstieg im Hirn nachgewiesen werden. Elf Parkinson-Patienten im Stadium 2 bis 3 nach Hoehn und Yahr mit überwiegend akinetischer Symptomatik hörten im medikamentösen Off 20 Minuten lang ein nichtmetrisches Trommelstück. 5 bis 10 Minuten danach wurde die feinmotorische Koordination anhand des "Wiener Testsystems" nach Schoppe sowie die Beinkoordination auf der Power-Force-Working-Plate untersucht. In der Testbatterie wurden bei zwei von vier Subtests (Zielen, Liniennachfahren) unmittelbar nach dem Musikhören Verbesserungen beider oberer Extremitäten festgestellt, während Stetigkeit und Fingertapping gleich blieben. Auf der Power-Force-Working-Plate verbesserten sich zwei der fünf Parameter des Fuß-Tappings, aber nicht dessen Frequenz. Offensichtlich hat das Hören dieser - durchaus spezifischen - Art der Musik eher einen Effekt auf die Präzision einer Finger- und Armbewegungen als auf deren Geschwindigkeit. Diese Vorteile könnten Patienten aber durchaus "nebenbei" nutzen. (bk)

Quelle: Bernatzky, G: Stimulating music increases motor coordination in patients afflicted with Morbus Parkinson, Zeitschrift: NEUROSCIENCE LETTERS, Ausgabe 361 (2004), Seiten: 4-8

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