Klinischen Studien zufolge ist adjuvant verabreichtes Topiramat in der Behandlung therapierefraktärer partieller Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung wirksam sowie bei generalisierten tonisch-klonischen Anfällen. Dabei reduzierte Topiramat z. B. die Anfallshäufigkeit in einer Studie nach 16-wöchiger Behandlung mit 33,1% vs. 10,5% signifikant stärker als Plazebo. Auch die Frequenz sekundär generalisierter Anfälle wurde deutlich gesenkt. Während der nicht geblindeten Verlängerung dieser Studie wurde unter einer Dosissteigerung von durchschnittlich 4,8 auf 9 mg/kg KG/d eine weitere Anfallsreduktion erreicht, die gegenüber dem Ausgangszustand 71% betrug. Bei einer mittleren Dosis von 5,1 mg/kg KG/d hat sich Topiramat auch in der Zusatztherapie des Lennox-Gastaut-Syndroms als effektiv erwiesen. Hier sank die durchschnittliche Anzahl von Drop attacks beispielsweise um 14,8%, während sie unter Plazebo um 5,1% anstieg. Bei Kindern mit West-Syndrom und einer Zieldosis von bis zu 24 mg/kg KG/d konnten die Anfallsraten in zwei Studien bei neun von elf bzw. bei fünf von zehn pädiatrischen Patienten um mindestens 50% gesenkt werden. Die Inzidenz von - zumeist leichten oder passageren - Nebenwirkungen wie Müdigkeit, kognitiven Störungen, Verhaltensänderungen oder Gewichtsverlust lassen sich vielfach durch eine langsame Titrierung des Medikaments ("Start low, go slow") mindern. In kontrollierten klinischen Studien betrugen die Abbruchraten unter 5%. Sehr ernste Nebenwirkungen treten offenbar nicht auf.
Breites Behandlungsspektrum
Neuro-Depesche 10/2001
Topiramat bei Kindern
In einem umfassenden Review wurden die Behandlungsmöglichkeiten epileptischer Syndrome mit Topiramat bei Kindern dargestellt.
Quelle: Ormrod, D: Topimarate a review of its use in childhood epilepsy, Zeitschrift: PAEDIATRIC DRUGS, Ausgabe 3 (2001), Seiten: 293-319