Neben diesen aktuellen Entwicklungen mehren sich die Publikationen zu den Effekten der Pandemie und der Eindämmungsnaßnahmen auf Parkinson-Erkrankte. Immer wieder im Blick sind die Sterblichkeit sowie die Verschlechterung der motorischen und nicht-motorischen Symptome durch eine eingeschränkte Betreuung der Patienten.
Die COVID-19-Pandemie hat die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung von Patienten mit Parkinson-Krankheit vor Herausforderungen gestellt. Die Umfrage Parkinson-Erkrankung während der COVID-19-Pandemie (ParCoPa) wurde als bundesweite Online-Querschnittsbefragung von Dezember 2020 bis März 2021 durchgeführt. Eingeladen war medizinisches Fachpersonal an 67 Fachzentren in Deutschland, davon 59 am deutschen Kompetenznetzwerks Parkinson (https://www.kompetenznetz-parkinson.de/klinische-zentren) beteiligte Zentren.
Insgesamt bezeichneten 97,5% der Befragten die medizinische Versorgung von Parkinson-Patienten als schlechter im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Bei 37,5% verschlechterte sich die Behandlungsqualität „bis zu einem gewissen Grad“ und 40,0% bezeichneten ihre die Arbeit mit Parkinson-Patienten als anspruchsvoller. Insgesamt 42,5% behandelten ijre Parkinson-Patienten seltener, während nur 7,5% sie häufiger behandelten. Insgesamt 87,5% mussten von sich aus ambulante Kontakte streichen und 97,5% berichteten, dass ambulante Besuche von den Patienten abgesagt wurden. 70,0% der Befragten schlossen ihre Praxen während der Pandemie zumindest teilweise und 5,0% zwischenzeitlich ganz.
Die meisten Teilnehmer gaben Schwierigkeiten bei der Organisation von Therapieterminen für ihre Patienten an (Logopädie: 95,0%, Physio- oder Ergotherapie 92,5%, rehabilitative Maßnahmen: 94,6%). Ebenfalls die meisten Befragten berichteten von Problemen, spezifische Behandlungen wie invasive Eingriffe einzuleiten, darunter 67,5% die Behandlung mit Levodopa Carbidopa Darmgel (LCIG) und 71,1% eine Tiefe Hirnstimulation (THS). 83,8 % gaben Schwierigkeiten bei Krankenhauseinweisungen an.