Hirnödem nach Drogenkonsum

Neuro-Depesche 6/2002

Todesfall durch Ecstasy

Fälle von hypotoner hypoosmolarer Hyponatriämie nach dem Konsum von Ecstasy (MDMA) wurden bisher selten beschrieben. Die vorliegende Kasuistik schildert den Fall einer jungen Frau, die auf einer Raver-Party u. a. MDMA einnahm - mit fatalen Folgen.

Die 23-jährige Frau war bei Aufnahme in die Klinik bradykard (48/min.) und hyperton (154/95 mmHg). Sie hatte lichtstarre, weite Pupillen und war komatös. Elf Stunden zuvor hatte die Frau zwei Tabletten Benzylpiperazin eingenommen, drei Stunden später dann auch noch eine Ecstasy-Tablette. Innerhalb weniger Stunden hatte die junge Frau zehn Liter Flüsigkeit getrunken, davon einen Liter eines Mixgetränkes aus Wodka und einem "Energy-Drink". In der Klinik erlitt sie zwei generalisierte Krampfanfälle und musste intubiert werden. Ein Schädel-CT zeigte ein ausgeprägtes Hirnödem mit Herniation. Das Labor wies einen Natriumspiegel von 115 mmol/l bei einer Plasmaosmolalität von 246 mosm/kg nach. Die Konzentrationen von Natrium und Kalium im Urin waren vermindert. Trotz intensivmedizinischer Therapie kam es zu einem agonalen Diabetes insipidus, das Hirnödem nahm weiter zu und nach 57 Stunden trat der Tod ein.

Quelle: Balmelli, C: Tödliches Hirnödem nach Einnahme von Ecstasy und Benzylpiperazin, Zeitschrift: DEUTSCHE MEDIZINISCHE WOCHENSCHRIFT, Ausgabe 126 (2001), Seiten: 809-811

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