Eine Haupttodesursache bei fortgeschrittenem Morbus Parkinson sind Aspirationspneumonien. Ob die tiefe Hirnstimulation des Nucl. subthalmicus (STN-THS) neben Motorik und Lebensqualität auch die Pneumonie- und Gesamtmortalität verbessert, wurde noch nicht explizit untersucht. In einer Studie aus Birmingham wurde dies jetzt über einen Follow-up-Zeitraum von bis zu zehn Jahren untersucht.
Insgesamt entschieden sich 106 Patienten mit fortgeschrittenem Parkinson-Syndrom (Hoehn & Yahr-Stadium 3–4 im Off ) für die THS. Als Kontrollgruppe dienten 41 gematchte Patienten, die ihre medikamentöse Therapie trotz Eignung für eine THS fortsetzten. Die Teilnehmer waren zu 75% männlich, im Durchschnitt vor rund elf bzw. zehn Jahren im Alter von etwa 50 Jahren erkrankt. Die durchschnittliche L-Dopa-Äquivalenzdosis lag in der THS-Gruppe bei 1500 mg/d, bei den Kontrollen bei 1192 mg/d (n.s.;p= 0,082), eine Depression bestand bei 23,6% bzw. 17,1%. THS-Behandelte erhielten tendenziell häufiger Apomorphin-Infusionen (35% vs. 7%,p= 0,006).
Die Nachbeobachtungszeit betrug median 7,4 bzw. 6,7 Jahre. In der THS-Gruppe verstarben weniger Patienten (17% vs. 41,5%; p = 0,004). Die Operierten mussten außerdem auch deutlich seltener in ein Pflegeheim (5,7% vs. 36,6%; p < 0,001). Nach Adjustierung auf verschiedene Variablen blieben die jeweiligen Wahrscheinlichkeiten signifikant verringert (Hazard Ratio: 0,29; p = 0,002 bzw. Odds Ratio: 0,1; p < 0,001).
Frauen hatten unerwarteterweise ein höheres Mortalitätsrisiko als Männer (HR: 3,03; p = 0,003). Darüber hinaus ging eine länger als 1zehn Jahre andauernde Erkrankung mit einem negativen Einfluss auf das Überleben einher (HR: 2,3; p = 0,042).
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