Rituelles Gebräu indigener Amazonasbewohner

Naturmedizin 4/2018

Therapieresistente Depression: Ayahuasca könnte helfen?

Aktuelle Open-label-Studien zeigen, dass Psychedelika wie Ayahuasca bei therapieresistenten Depressionen helfen könnten. Ayahuasca, der Trank der „Liane der Geister“ aus dem Amazonasgebiet, wurde nun in einer Studie mit 29 betroffenen Patienten getestet.
Ayahuasca, die dimethyltryptaminhaltige Zubereitung aus der Liane Banisteriopsis caapi und Blättern des Kaffeestrauchgewächses Psychotria viridis, wird von Angehörigen diverser Amanzonasethnien verwendet, um rituelle Trancezustände zu erreichen. Die akuten psychischen Auswirkungen dauern etwa vier Stunden und sind mit intensiver Wahrnehmung und kognitiven, emotionalen und affektiven Veränderungen verbunden. Mehrere Studien stellten fest, dass Ayahuasca nicht abhängig macht und dass es aufgrund seiner moderaten sympathomimetischen Effekte nicht mit psychopathologischen Verschlechterungen verbunden ist.
23 Wissenschaftler aus Brasilien waren nun an einer randomisierten, placebokontrollierten, doppelverblindeten Studie beteiligt, um der Frage auf den Grund zu gehen, ob Ayahuasca bei therapieresistenten Depressionen Wirkung zeigen könnte. 29 behandlungsresistente Patienten mit unipolarer Major Depression im Alter von 18 bis 60 Jahren wurden dafür ausgewählt. Sie erhielten eine Dosis Ayahuasca bzw. ein Placebo. An Tag 1, 2 und 7 nach der Gabe wurde geprüft. Ayahuasca zeigte im Vergleich zum Placebo signifikante anitdepressive Wirkungen, die an Tag 7 noch mit einer Besserung von 36% (Placebo 7%) nachzuweisen war.
Keine schwerwiegenden Nebenwirkungen wurden beobachtet. Das antidepressive Potenzial sollte weiter untersucht werden.
Quelle: Palhano-Fontes F et al.: Rapid ... Psychological Medicine 2018; doi: org/10.1017/ S0033291718001356

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