Tiefe Hirnstimulation (THS) des STN

Neuro-Depesche 12/2013

Therapieoption auch für frühe Stadien?

Die THS ist derzeit bei fortgeschrittenem, medikamentös schwer behandelbarem Morbus Parkinson indiziert. In einer zweijährigen Studie der deutschen EARLYSTIM-Studiengruppe wurde nun untersucht, ob die THS des Nucl. subthalamicus (STN) bei Patienten in frühen Parkinson-Stadien mit früh aufgetretenen motorischen Komplikationen der medikamentösen Behandlung überlegen ist.

Die 251 Patienten (durchschnittl. Alter 52 Jahre) waren im Schnitt erst seit durchschnittlich 7,5 Jahren erkrankt. Die ersten motorischen Symptome waren vor 1,7 Jahren aufgetreten. Die Teilnehmer, die noch eine gute L-Dopa-Sensitivität aufweisen mussten, erhielten randomisiert entweder eine optimierte dopaminerge Medikation (L-Dopa, Dopaminagonist; n = 127) allein oder zusätzlich eine Implantation von Stimulationselektroden bilateral in den STN (n = 124). Primäre Studienendpunkte waren Veränderungen der Lebensqualität nach der Parkinson's Disease Questionnaire (PDQ-39) und der Motorik nach UPDRS.

Durch die STN-THS besserte sich die Gesamtsituation nach zwei Jahren deutlich: Der PDQ-39-Wert sank in der THS-Gruppe um 7,8 Punkte (von 30,2 auf 22,4; ca. -26%), bei den medikamentös behandelten Patienten dagegen nur um 0,2 Punkte, der Unterschied war signifikant (p = 0,002). Die Beweglichkeit wurde durch die THS ebenfalls signifikant stärker erhöht: So ging der UPDRS-III-Wert im schlechtesten Ausgangszustand von 33,2 auf 15,7 Punkte (-53%) zurück, in der Kontrollgruppe aber nur um 1,2 Punkte (von 33,0 auf 31,8) (p = 0,002). Die THS wirkte sich zudem positiv auf die Aktivitäten des täglichen Lebens aus: Die UPDRS-II-Werte sanken von 15,0 auf 10,5 Punkte, während sie ohne die THS von 14,8 auf 16,5 Punkte anstiegen.

Die tägliche L-Dopa-Dosis konnte im Studienverlauf um 39% gegenüber 21% in der Vergleichsgruppe reduziert werden (p < 0,001). Die L-Dopa-induzierten motorischen Komplikationen (UPDRS IV) besserten sich unter der THS um 61% und signifikant stärker als bei den Kontrollen (13%). In der Kognition (nach UPDRS I bzw. Mattis Dementia Rating Scale) war kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen zu erkennen.

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