Bereits früh im Verlauf der Multiplen Sklerose wird das ZNS durch axonale Degeneration irreversibel geschädigt. Signalisieren klinisch solitäre Symptome das Auftreten eines ersten MS-Schubes, kann die MS-Diagnose meist durch Magnetresonanztomographie (MRT) gesichert werden. In der randomisierten doppelblinden "Controlled High Risk Subjects Avonex Multiple Sclerosis Prevention Study" (CHAMPS) wurde die Wirksamkeit von INF-beta-1a (einmal wöchentlich 30 µg i. m.) gegenüber Plazebo auf den Krankheitsverlauf nach einem ersten demyelinisierenden Ereignis wie Optikusneuritis, Hirnstamm-/Kleinhirn- bzw. Rückenmarkssyndrom bei insgesamt 383 Patienten mit Multipler Sklerose untersucht. Unter Verum war das Risiko für das Erreichen des primären Endpunkts, definiert als neues neurologisches Ereignis in einer anderen ZNS-Region, innerhalb von drei Jahren um 44% geringer. Dieser bereits nach sechs Monaten beobachtete Effekt blieb über die gesamten 36 Monate erhalten. Die Risikoreduktion fiel mit 63% noch deutlicher aus, wenn die Subgruppe von Patienten betrachtet wurde, bei denen das MRT mit mindestens neun T2-Läsionen und mindestens einer Gd-aufnehmenden Läsion initial eine hohe Krankheitsaktivität gezeigt hatte.
Zulassung erweitert
Neuro-Depesche 9/2002
Therapiebeginn mit INF-beta-1a schon nach erstem Schub
Einmal wöchentlich intramuskulär zu injizierendes Interferon beta-1a (INF-beta-1a) reduziert bei schubförmig verlaufender Multipler Sklerose Schubrate und Krankheitsprogredienz. Nun wurde die Zulassung auf Patienten erweitert, die nach einem ersten MS-Ereignis ein hohes Risiko für einen zweiten Schub aufweisen.