Zulassung erweitert

Neuro-Depesche 9/2002

Therapiebeginn mit INF-beta-1a schon nach erstem Schub

Einmal wöchentlich intramuskulär zu injizierendes Interferon beta-1a (INF-beta-1a) reduziert bei schubförmig verlaufender Multipler Sklerose Schubrate und Krankheitsprogredienz. Nun wurde die Zulassung auf Patienten erweitert, die nach einem ersten MS-Ereignis ein hohes Risiko für einen zweiten Schub aufweisen.

Bereits früh im Verlauf der Multiplen Sklerose wird das ZNS durch axonale Degeneration irreversibel geschädigt. Signalisieren klinisch solitäre Symptome das Auftreten eines ersten MS-Schubes, kann die MS-Diagnose meist durch Magnetresonanztomographie (MRT) gesichert werden. In der randomisierten doppelblinden "Controlled High Risk Subjects Avonex Multiple Sclerosis Prevention Study" (CHAMPS) wurde die Wirksamkeit von INF-beta-1a (einmal wöchentlich 30 µg i. m.) gegenüber Plazebo auf den Krankheitsverlauf nach einem ersten demyelinisierenden Ereignis wie Optikusneuritis, Hirnstamm-/Kleinhirn- bzw. Rückenmarkssyndrom bei insgesamt 383 Patienten mit Multipler Sklerose untersucht. Unter Verum war das Risiko für das Erreichen des primären Endpunkts, definiert als neues neurologisches Ereignis in einer anderen ZNS-Region, innerhalb von drei Jahren um 44% geringer. Dieser bereits nach sechs Monaten beobachtete Effekt blieb über die gesamten 36 Monate erhalten. Die Risikoreduktion fiel mit 63% noch deutlicher aus, wenn die Subgruppe von Patienten betrachtet wurde, bei denen das MRT mit mindestens neun T2-Läsionen und mindestens einer Gd-aufnehmenden Läsion initial eine hohe Krankheitsaktivität gezeigt hatte.

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x