Mit rund 6000 Psychiatern lag die Besucherzahl der diesjährigen Versammlung des European College of Neuropsychopharmacology (ECNP) in Wien etwas unter derjenigen vom Vorjahr. Der Themenvielfalt tat dies keinen Abbruch. Mehr als 600 Referenten trugen zu über 100 Themen vor.
Neben Ergebnissen der Grundlagenforschung wurden für den klinischen Alltag interessante Ergebnisse vorgestellt, u. a. zu Verlaufsprädiktoren und Prognosemarkern.
Prognose nach manischer Episode
Nur rund ein Drittel aller bipolaren Patienten mit einer manischen Indexepisode (35,6%) erreicht nach zwei Jahren eine funktionale Remission. Fast jeder Zweite (43,1%) erleidet dagegen ein Rezidiv. Dies ergab die prospektive Beobachtungsstudie „European Mania in Bipolar Longitunal Evaluation of Medication“ (EMBLEM). Als Prädiktoren einer Remission wurden eine Partnerbeziehung (Odds Ratio 1,80) sowie soziale Aktivitäten identifiziert (OR: 1,56). Ein höheres Rezidivrisiko hatten vor allem Patienten über 65 Jahre (OR: 1,93), jene mit schlechter Compliance (OR: 1,35) sowie solche, die in der Folge eine gemischte Episode oder ein Rapid Cycling entwickelten (OR: 1,83 bzw. 1,43). Gemischte Episoden waren darüber hinaus mit einer signifikant längeren Zeit bis zum Erreichen einer Remission assoziiert (OR: 2,24).
Computer-Training bei ADHS
Das Arbeitsgedächtnis ADHS-kranker Kinder kann nach aktuellen Studiendaten durch eine spezielles Computer-Training verbessert werden, so T. Klingberg vom Karolinska Institut in Stockholm. Bei 53 Kindern mit ADHS wurden signifikante und anhaltende Besserungen der exekutiven Funktionen, aber auch der Unaufmerksamkeits- sowie Hyperaktivitäts/Impulsivitätssymptome im Elternurteil erzielt.
<
Lesen Sie den ganzen Artikel