Große Kohortenstudie an Männern und Frauen
Neuro-Depesche 4/2012
Testosteron-Einfluss auf Angst und Depression
Niedrige Testosteronspiegel wurden mit einer Major Depression in Verbindung gebracht, die Situation bei Patienten mit Angsterkrankungen ist aber weitgehend unbekannt. Nun untersuchten niederländische Psychiater in einer Kohortenstudie an fast 2000 Männern und Frauen die geschlechtsspezifischen Zusammenhänge von Angst und Depression mit den Testosteron-Konzentrationen.
Fazit
?! Geringere Testosteron-Konzentrationen im Speichel bei Frauen mit depressiven und verschiedenen Angsterkrankungen rücken eine kausale Rolle des altersassoziierten Hormondefizits in den Bereich des Möglichen. Dass SSRI bei beiden Geschlechtern mit höheren Testosteron-Werten einherging, legt einen zusätzlichen Wirkmechanismus dieser Medikamente nahe – wenngleich dies mit den sexuellen Nebenwirkungen der Antidepressiva-Klasse kontrastiert. Noch weiter spekuliert, könnte eine Testosteron-Behandlung bzw. -Augmentation nicht nur bei Männern, sondern vielleicht auch bei Frauen mit einer affektiven und/oder Angststörungssymptomatik hilfreich sein.