SPECT-Befund

Neuro-Depesche 4/2000

Temporoparietale Perfusion korreliert mit Demenzverlauf

In einer Querschnittsstudie wurde die Beziehung zwischen regionaler zerebraler Durchblutung und Fortschreiten der Demenz bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit untersucht und auf den zeitlichen Verlauf hochgerechnet.

Bei 39 Patienten mit Alzheimer-Demenz verschiedener Schweregrade wurden die MMST-Werte in einen Zeit-Index-Wert transformiert. In diesem Modell entspricht ein MMST-Wert von 25 einem Zeit-Index-Wert von 0 Jahren, ein MMST-Wert von 0 einem Zeit-Index-Wert von sieben Jahren. Um eine zeitliche Abschätzung des Fortschreitens der Demenz und der Durchblutungsveränderungen zu ermöglichen, wurden die SPECT-Befunde der regionalen kortikalen Durchblutung zu den Zeit-Index-Werten in Beziehung gesetzt. Für einzelne posterotemporale und untere parietale Regionen (Brodmann Areale 21 und 22, bzw. 39 und 40) bewegten sich die Korrelationskoeffizienten für die kortikalen Perfusionsraten (CPR) und die Demenzschwere hochsignifikant zwischen -0,66 und -0,79. Für jedes Jahr der Progression errechneten sich im Zeit-Index-Modell Abnahmen der Perfusionsraten von 2,5% bis 4,3%. Für den modellhaften Gesamtzeitraum (Abnahme des MMST von 25 auf 0) ergab sich ein Rückgang in diesen Regionen um 27%. Die Perfusionsraten in präfrontalen Gebieten (Brodmann Areale 8 bis 11, 46) korrelierten in geringerem Maße (Korrelationskoeffizient: 0,53; jährliche Abnahme: 1,7%), diejenigen in den prä- und postzentralen Regionen (Brodmann Areale 1, 3, 4) überhaupt nicht mit dem Grad der Demenz.

Quelle: Ashford, JW: Single SPECT measures of cerebral cortical perfusion reflect time-index estimation of dementia severity in Alzheimer's Disease, Zeitschrift: JOURNAL OF NUCLEAR MEDICINE, Ausgabe 41 (2000), Seiten: 57-64

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