Die Telemedizin hat sich mit Katastrophen wie „9/11“ (2001), dem Tsunami im Indischen Ozean 2004 etc. verbreitet, aber der beispiellose Umfang der aktuellen Krise erfordert einen anderen Ansatz. Folgende Aspekte sind zu bedenken:
- Zum einen besteht ein dringender Bedarf an (ebenfalls gerade erschwerten) Schulungen der persönlichen und technischen telemedizinischen Kompetenz.
Vor allem klinisch tätige Ärztinnen und Ärzte haben Bedenken, ob die therapeutisch wichtige Patienten-Allianz aufrechterhalten werden kann. Allerdings gibt es schon etliche Belege für die wirksame Betreuung mittels Telemedizin bei psychiatrisch Erkrankten wie die kognitive Online-Verhaltenstherapie – insbesondere, wenn ein Mensch in die Interaktion eingebunden ist.
- Für Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen müssen die digitalen Angebote angepasst werden.
- Außerdem muss die „digitale Kluft“ (weniger Ressourcen bei Menschen mit geringerem Einkommen, geringerer Bildung und in ländlichen Regionen) verringert werden.
- Schließlich muss auch die Abrechnung von Online-Interventionen geregelt werden. Beispiele praktischer Lösungen bietet der britische NHS und die jüngst in den USA eingeführte Zahlungsparität. HL