Von den 36 männlichen Crack-Abhängigen im durchschnittlichen Alter von etwa 30 Jahren wurden 17 zu fünf Sitzungen einer bilateralen tDCS á 20 Min (2 mA, 35cm2-Gel-Elektrode) an alternierenden Tagen randomisiert und 19 zu einer Scheinstimulation als Kontrollgruppe. Alle waren seit durchschnittlich 34 Tagen abstinent.
Im primären Endpunkt, der Verminderung des Cravings anhand einer Fünf-Item-Skala, zeigten die aktiv behandelten Abhängigen eine deutliche Reduktion – sowohl versus Baseline (p = 0,003) als auch gegenüber den Scheinstimulierten (p = 0,028). Dabei gingen die Craving- Scores über vier Wochen, also vor, während und nach der Behandlungsphase, nur in der tDCS-Gruppe linear zurück.
Auch im sekundären Endpunkt Angstsymptome (Hamilton Scale for Anxiety, HAM-A) zeigte sich gegenüber der Scheinstimulation ein signifikanter Unterschied zugunsten der tDCS (p = 0,03). In der Depressivität (Hamilton Scale for Depression, HAM-D) kam es dagegen ohne signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen zu einer Reduktion. Diese fiel allerdings (vs. Baseline) nur in der tDCS-Gruppe signifikant aus (p = 0,04).
Die Gesamtbewertung der Lebensqualität und der Gesundheit (WHO-Skala WHOQOL-BREF) hatte sich unter der tDCS insgesamt nur tendenziell stärker verbessert als unter der Kontrollkondition (je p = 0,053), doch im Vergleich der Initial-/ Final-Werte ergaben sich signifikante Effekte zwischen den beiden Gruppen (p = 0,031 bzw. p = 0,048).
In den Nebenwirkungen, u. a. Kribbeln und andere Sensationen an der Kopfhaut, unterschieden sich die Aktiv- und die Kontrollgruppe praktisch nicht voneinander (70,6% vs. 73,7%). JL
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