Panikstörungen

Neuro-Depesche 6/2006

Suizidgedanken häufig besonders bei gleichzeitiger Depression

Studien weisen auf vermehrte Suizidgedanken bei Patienten mit Panikstörungen hin. Außerdem scheinen eine Major Depression, Alkoholabhängigkeit und Kokainmissbrauch die Risiken für Panikstörungen und Suizidversuche zu erhöhen. Nun wurden die Zusammenhänge näher geprüft.

In der Ambulanz einer erstversorgenden Klinik New Yorks wurden 2043 Patienten im Alter von 18 bis 70 Jahren mit Hilfe des Primary Care Evaluation of Mental Disorders (PRIME-MD) Patient Health Questionnaire, einem Screening-Instrument für die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen, befragt. Eine aktuelle Panikstörung wurde bei 127 Patienten (6,2%) konstatiert, eine Major Depression bei 384 (18,8%). Nach Adjustierung der Daten auf mögliche Einflussfaktoren wie beispielsweise Alter, Geschlecht, Major Depression, generalisierte Angststörung und Substanzmissbrauch ergab sich bei Panikpatienten im Vergleich zu jenen ohne diese Diagnose ein knapp zweifach erhöhtes Risiko für momentan gehegte Selbstmordgedanken (n = 25 [19,7%], adjustierte Odds ratio: 1,84). Eine komorbide Major Depression (bei 55,9% von ihnen) hatte den stärksten Einfluss: bei ihnen war das Risiko für Suizidideationen gegenüber Nicht-Erkrankten achtfach erhöht (n = 20 [28,2%], adj. OR: 8,04), gegenüber Pankikkranken ohne Depression um mehr als das Dreifache (adj. OR: 3,39).

Quelle: Pilowsky, DJ: Panic disorder and suicidal ideation in primary care, Zeitschrift: DEPRESSION AND ANXIETY, Ausgabe 23 (2006), Seiten: 11-16

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