Tiefe Hirnstimulation

Neuro-Depesche 9/2007

STN-DBS schon viel früher einsetzen?

In weit fortgeschrittenen Phasen der Parkinson-Erkrankung, wenn medikamentös nicht beherrschbare motorische Komplikationen die Lebensqualität massiv beinträchtigen, hat sich die Stimulation des Nucleus subthalamicus (STN-DBS) als sehr effektive Therapie bewährt. Derzeit erfolgt diese Intervention aber erst nach einer Krankheitsdauer von durchschnittlich 14 Jahren. Lassen sich durch eine STN-DBS zu einem früheren Zeitpunkt bei Erhalt der Lebensqualität vielleicht bessere motorische Resultate erzielen?

In eine prospektive, randomisierte und kontrollierte Studie am Pariser Hôpital Pitié-Salpêtrière wurden 20 Patienten einbezogen, die seit knapp sieben Jahren erkrankt waren. Ihre motorischen Symptome waren leicht bis mittelschwer (UPDRS Teil III ohne Medikation: 29 6 12 Punkte) und sprachen (noch) gut auf die L-Dopa-Behandlung an. Die Patienten wurden nach Alter, Krankheitsdauer und -schwere in zwei Gruppen unterteilt: Zehn Patienten erhielten eine bilaterale hochfrequente STN-DBS, bei den übrigen wurde die Medikation optimiert. Zielparameter waren die UPDRS-Werte, die Lebensqualität nach PDQ39, kognitive Funktionen sowie psychiatrische Beeinträchtigungen nach 6, 12 und 18 Monaten.

Die motorischen Funktionen im Off besserten sich zunehmend, ebenso wie die Alltagsaktivitäten. Die Lebensqualität stieg – insbesondere in den körperlichen Kategorien – bei 24% der Operierten an, aber bei keinem aus der Vergleichsgruppe (p < 0,05), Nach 18 Monaten waren die Off-Zeiten um 69% gesunken, während sie bei den lediglich medikamentös Behandelten um 29% zugenommen hatten. Ganz ähnlich gingen die L-Dopa-induzierten motorischen Komplikationen um 83% zurück, nahmen aber bei den Nicht-Operierten um 15% zu. Die L-Dopa-Dosis konnte durch die STN-DBS um durchschnittlich 57% gesenkt werden, während sie in der Vergleichsruppe um 12% angehoben werden musste.

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