Essattacken bei Nacht

Neuro-Depesche 12/2006

Stehen Schlafstörungen im Vordergrund?

Personen mit nächtlichen Essattacken („Night eating syndrome“, NES) nehmen nach dem Abendessen noch durchschnittlich 35% ihrer täglichen Kalorienmenge zu sich. Amerikanische Psychiater gingen der Frage nach, ob diesem Verhalten vielleicht eher eine Schlafstörung als eine Essstörung zugrunde liegt.

Die Mediziner untersuchten die Schlaf- und Essgewohnheiten von 15 Frauen mit NES und verglichen sie primär anhand polysomnographischer (PSG) Daten zweier Nächte und sekundär anhand der Auswertung verschiedener Fragebögen mit 14 weiblichen Kontrollpersonen (Alter im Mittel: 41 bzw. 39 Jahre).

Fünf der 22 PSG-Parameter unterschieden sich zwischen NES- und Kontrollgruppe signifikant (p < 0,05). Abendlich Einschlafzeit und morgendliche Aufwachzeit zeigten keine wesentlichen Unterschiede. Die NES-Personen wiesen aber einen signifikant kürzeren Stadium-2- und -3-Schlaf auf, der zu ihrer deutlich verringerten Schlafeffizienz und signifikant geringeren Schlafdauer beitrug. Die 15 Personen mit NES erwachten nach PSG nachts nur tendenziell häufiger als die Kontrollpersonen (78 vs. 47). 14 von ihnen aßen in mindestens zwei von drei Nächten. In der Kontrollgruppe betraf dies nur einen Probanden, 13 der 14 Kontrollen aßen in keiner der Nächte.

Anhand von Diskriminierungsanalysen ergab sich ein Modell mit drei Schlafparametern (Häufigkeit des nächtlichen Erwachens, Minuten im Schlafstadium 3 und prozentualer REM-Schlaf-Anteil), das mit einer Sensitivität von 84,6% und einer Spezifität von 76,9% auf ein NES hinwies.

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