Deutsche Kohortenstudie
Starker Vitamin-D-Mangel auch bei Schizophrenie und Autismus?

Verschiedene Studien haben Zusammenhänge zwischen einem Vitamin-D-Mangel und (neuro)psychiatrischen Erkrankungen gezeigt. Nun wurden in Freiburg die Serumkonzentrationen des Vitamins bei Patienten mit Erkrankungen aus dem schizophreniformen und autistischen Formenkreis untersucht.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Kommentar
Das Vitamin weist zahlreiche vorteilhafte Eigenschaften wie immunmodulatorische, antiinflammatorische und neuroprotektive Effekte auf – und ein Mangel könnte das Auftreten psychiatrischer Erkrankungen erhöhen. So fand sich in einer Studie (2013) bei Kindern mit Vit.-D-Mangel eine um das 2,16- Fache erhöhte Wahrscheinlichkeit, an einer Schizophrenie zu erkranken. In einer finnischen Geburtskohorte hatte die Vit.-D-Gabe im ersten Lebensjahr das spätere Schizophrenie- Risiko um 77% reduziert, allerdings profitierten nur die Männer. Die Rolle von Vit. D sollte prospektiv, randomisiert, kontrolliert und geblindet untersucht werden – vor allem auch, ob sich psychiatrische Symptome durch eine Substitution bessern. Davon abgesehen legen die Resultate nahe, in diesen Patientengruppen häufiger Vit. D zu bestimmen und Mängel zu beheben.
Endres D etal.: Vitamin D deficiency in adult patients with schizophreniform and autism ... Front Psychiatry 2016; 7: 168. [Epub 6. Okt.; doi: 10.3389/fpsyt.2016.00168]