Von den 37 Patienten (30 Frauen) mit einem mittels Video-EEG-Monitoring bestätigten PNES waren 19 psychiatrisch vorbehandelt. 12 Patienten wurde die PNES-Diagnose durch den behandelnden Arzt mitgeteilt und ihnen geraten, sich in kommunalen Einrichtungen um psychologische Hilfe zu bemühen (Standard care). 10 PNES-Patienten erhielten eine strukturierte, schriftlich ausgearbeitete Diagnose und ein PNES-Handout, es wurde ein Konsil mit einem psychiatrischen Team durchgeführt (Structured Inpatient Feedback = SIF). 15 Patienten wurden wie die zweite Gruppe betreut, aber zusätzlich einmal wöchentlich angerufen und dabei nach ihrem Befinden und nach einer etwaigen Behandlung gefragt (Structured Ongoing Feedback= SOF).
Hauptstudienendpunkt war die Reduktion der PNES-Häufigkeit acht Wochen nach Krankenhausentlassung. Daneben wurden u. a. Veränderungen der Lebensqualität nach dem Quality of Life in Epilepsy – 10 Survey (QOLIE-10-P) und der Affektlage nach Beck Depression Inventory (BDI-II) dokumentiert. In der Standard-Care- Gruppe ergab sich in keinem Endpunkt eine signifikante Verbesserung. In der zweiten Gruppe nahm die monatliche PNES-Häufigkeit von 2,9 auf 1,7 (p = 0,005) ab, begleitet von einem deutlichen Anstieg der Lebensqualität (QOLIE-10-PZunahme von 19,4 auf 33,6; p < 0,001).
In der dritten Gruppe mit SOF, bei denen die Patienten zusätzlich wöchentliche Telefonanrufe erhielten, kam es neben einer Verringerung der PNES-Häufigkeit (von 2,9 auf 1,7/Monat; p = 0,001) und Besserung der Lebensqualität (von 21,7 auf 34,7 Punkte im QOLIE-10-P; p < 0,001) zu einer deutlichen Stimmungsverbesserung: Die Werte des BDI-II sanken von 23,7 auf 15,5 Punkte (p < 0,001). JL
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