Lebensqualität im Krankheitsverlauf

Neuro-Depesche 4/2001

Stärkere Berücksichtigung in klinischen Studien gefordert

In klinischen Studien zur Behandlung der MS dient meist der Grad der körperlichen Behinderung als primäres Kriterium. Die Lebensqualität der Patienten nach dem Multiple Sclerosis Quality of Life 54 Instrument wurde jetzt in einer prospektiven Querschnittstudie an 60 in einer MS-Klinik Behandelten untersucht und zu den MRT-Befunden und den EDSS(Expanded Disability Status Scale)-Werten in Beziehung gesetzt.

Die Patienten zeigten wie erwartet gegenüber der Norm deutliche Einschränkungen der Lebensqualität, die 18 Patienten mit sekundär progredientem Verlauf stärkere als die 42 Patienten mit schubförmigem Verlauf. Die Höhe der EDSS-Werte korrelierte nur schwach mit den Items "kognitive Dysfunktionen" und "sexuelle Störungen", stand ansonsten aber mit den MSQL-Werten zu den meisten körperlichen und mentalen Funktionsbereichen in signifikantem Zusammenhang. Die Anzahl der cerebralen Herde und die Hirnatrophie korrelierten mit der beeinträchtigten Lebensqualität in den Kategorien "sexuelle Störungen" und "kognitive Funktionen". Die Korrelationen waren am stärksten bei parietal gelegenen hypointensen Läsionen und der diffusen Atrophie in T1-gewichteten Aufnahmen und weniger ausgeprägt zum Ausmaß hyperintenser Läsionen in den T2-gewichteten Bildern. Die Befunde der T1-Gewichtung nach Kontrastmittelanreicherung zeigten statistisch keinen signifikanten Zusammenhang mit der Lebensqualität.

Quelle: Janardhan, V: Quality of life and its relationship to brain lesions and atrophy..., Zeitschrift: ARCHIVES OF NEUROLOGY, Ausgabe 57 (2000), Seiten: 1485-1491

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