Nach einem Schlaganfall kommt es sehr häufig zu einer depressiven Episode (Post-Stroke-Depression, PSD). Oft werden dagegen Antidepressiva vom SSRI-Typ eingesetzt. Eine dänische Studie zeigt nun, dass dies offenbar nicht ganz risikolos ist.
Von den SSRI ist bekannt, dass sie die Häufigkeit gastrointestinaler Blutungen erhöhen können. Erklärt wird dies damit, dass die Substanzen den Thrombozyten Serotonin entziehen, worunter deren Aggregationsfähigkeit leidet. Derselbe Mechanismus könnte der Besserung der Prognose nach Herzinfarkt unter einer SSRI-Behandlung zugrunde liegen. Im Gehirn wirken der antithrombotische Effekt der SSRI und eine vasospastische Wirkung gegensinnig.
Nun wurde den Wirkungen von SSRI nach Apoplex anhand der Daten von Patientenregistern nachgegangen. Identifiziert wurden 5833 Schlaganfall-Patienten mit SSRI-Einnahme und stellte ihnen Patienten ohne eine solche Medikation gegenüber. Bei einer mittleren Beobachtungszeit von 1159 Tageen traten bei 2,9% ein Herzinfarkt, bei 8,1% ein Rezidiv eines ischämischen Apoplex, bei 20,2% eine stärkere Blutung und bei 1,4% eine intrakranielle Blutung auf. Im Follow-up-Zeitraum verstarben 34,4%.
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