Metaanalyse von Zwillingsstudien
Neuro-Depesche 3/2014
Spezifische Phobien und Ängste – vorwiegend vererbt oder erlernt?
Studien an Zwillingen lassen vermuten, dass genetische Faktoren an der Entstehung von Angststörungen beteiligt sind. In einem Review wurde nun die aktuelle Datenlage zu spezifischen Phobien und entsprechenden subsyndromalen Ängsten zusammengefasst und in einer Metaanalyse die Hinweise auf Erblichkeit ausgewertet.
Fazit
?! Genetische Faktoren können die Wirkung persönlicher Konfrontatio- nen mit einem phobischen Reiz mildern und somit das Ausmaß der Angstverbin- dungen beeinflussen. Erstmals wurde zwi- schen Ängsten und spezifischen Phobien sowie anderen Phobietypen unterschie- den. Auch wenn Frauen generell häufiger unter Ängsten und Phobien leiden, konnte dies beim genetischen Einfluss nicht fest- gestellt werden, möglicherweise aufgrund einer zu geringen statistischen Power oder aber, weil manche Gene Angststörungen bei Männern und Frauen gleichermaßen beeinflussen. Insgesamt, so die Autoren, fehlen geeignete Daten zur Heredität spe- zifischer Ängste und Phobien, so dass wei- tere Forschungsanstrengungen nötig sind.