Demenzformen untersucht

Neuro-Depesche 3/2005

Spezifische Metaboliten-Muster in der MRS?

Die protonengewichtete Magnetresonanzspektroskopie (1H MRS) des Gehirns erfasst Stoffwechselmetabolite, die u.a. als Marker der Gewebeintegrität dienen. Nun ergaben sich spezifische Metaboliten-Profile bei den unterschiedlichen Demenzformen.

Konsekutiv wurden neben 206 älteren Kontrollpersonen Patienten mit Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT; n = 121), frontotemporaler Demenz ( FTLD; n = 41), Demenz mit Lewy-Körperchen (DLB; n = 20) und vaskulärer Demenz (VaD; n = 8) untersucht. Die Singel-Voxel-1H-MRS-Daten wurden zwischen Patienten und Kontrollen sowie zwischen den verschiedenen Demenzformen verglichen. Die Befunde korrelieren gut mit der jeweiligen Pathogenese: DAT, FTLD und VaD gehen mit einem Verlust von Nervenzellen einher, der sich in den MRS-Daten in einer Senkung der Rate von N-Acetylaspartat (NAA) zu Creatin (Cr) gegenüber den Kontrollen niederschlug. NAA/Cr war außerdem bei DAT und FTLD stärker verringert als bei DLB-Patienten. Bei Demenzen mit Gliose, also vor allem bei DAT und FTLD, fanden sich erhöhte myo-Inositol/Cr-Raten. mI/Cr war bei Patienten mit Alzheimer-Demenz und FTLD höher als bei Patienten mit VaD (Normbereich), ferner auch bei FTLD höher als bei DLB. Das ausgeprägte cholinerge Defizit bei DAT und DLB korrelierte mit gegenüber den Kontrollen erhöhten Cholin(Cho)/ Cr-Raten. Auch bei FTLD fiel Cho/Cr höher aus als normal. Hierin unterschieden sich die einzelnen Demenzformen aber nicht signifikant. Keine Unterschiede fanden sich zwischen den DAT- und FTLD- sowie DLB- und VaD-Patienten. (bk)

Quelle: Kantarci, K: 1H MR spectroscopy in common dementias, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 63 (2004), Seiten: 1393-1398

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