Alle 73 prospektiv gesammelten und 161 retrospektiv aus Serumbanken akquirierten Seren von MS-Patienten zeigten Zeichen einer durchgemachten EBV-Infektion. Eine signifikante Risikoerhöhung für die Entwicklung einer MS bestand bei hohen EBNA-1-Titern, eine grenzwertig signifikante Risikosteigerung bei hohen Titern gegen HHV-6 in den prospektiv gewonnenen Seren. In jenen Seren, die in einem Zeitraum von maximal fünf Jahren vor MS-Manifestation gewonnen worden waren, zeigte sich eine erhebliche Diskrepanz zwischen den beiden EBV-Antigenen: Hohe EBNA-1-Titer gingen mit einer signifikanten Risikoerhöhung, hohe VCA-AK-Titer mit einer signifikanten -verminderung einher. (Be)
Neuro-Depesche 1/2005
Spezifische Immunantwort auf EBV
MS-Patienten zeigen in den fünf Jahren vor Erkrankungsausbruch eine spezifische Immunantwort auf eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV). Dies legt nahe, dass EBV an der Pathogenese beteiligt ist.
Quelle: Sundstrom, P: An altered immune response to Epstein-Barr virus in multiple sclerosis: a prospective study, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 62 (2004), Seiten: 2277-2282