Nach Ausheilung der HSV-Enzephalitis

Neuro-Depesche 6/2007

Spätes Hämatom kompliziert den Verlauf

Infektionen mit dem Herpes-simplex-Virus (HSV) sind die häufigste Ursache schwerer Enzephalitiden mit einer Mortalität von 20-30% bei Behandlung und von bis zu 70% ohne Therapie. Neurologen aus Oman berichten von einem jungen Erwachsenen mit Hämatom als ungewöhnliche Spätkomplikation nach erfolgreicher antiviraler Behandlung.

Die Neurologen einer Klinik in Muscat hatten bei einem 26-jährigen Studenten mit Fieber, Verwirrtheit und Kopfschmerzen eine Enzephalitis dia­­-g­nostiziert. Die HSV-Diagnose erfolgte mittels PCR-Nachweis von HSV-1-Polymerase im Liquor. Im Computertomogramm fiel im linken Temporallappen eine hypointense Läsion auf, es bestand eine Kompression des linken lateralen Ventrikels. Nach den aktuellen Behandlungsempfehlungen zur HSV-1-Enzephalitis wurde der Patient über 14 Tage mit 30 mg/kg/Tag Acyclovir (plus Antikonvulsiva) behandelt. Ab dem sechsten Tag erholte er sich zusehends, in der abschließenden PCR war keine Virus-DNA mehr nachweisbar.

Zwei Tage später kam der Mann erneut mit starken Kopfschmerzen in die Klinik, berichtete von einem generalisierten Krampfanfall mit postiktaler Verwirrtheit. Im CT war nun in der zuvor entzündlich veränderten Region im medialen Temporallappen ein frisches, 3 x 3 x 1,5 cm großes Hämatom sichtbar. Die T2-gewichtete MRT ergab diverse hyperintense Regionen bilateral und in medialen Temporallappenstrukturen links. Ein Aneu­rysma der in der Nähe gelegenen mittleren Hirnarterie oder vaskuläre Malformationen waren jedoch nicht erkennbar. Trotz des massiven Befundes erholte sich der Patienten auch von dieser Komplikation ohne Residualsymptome.

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