Jahre) wurden deren positive Eigenschaften im Elternurteil mit dem Youth Strengths Inventory (YSI) erfasst. Die Psychopathologie wurde zweimal über drei Jahre mit dem Development and Well-Being Assessment (DAWBA) und einem Problem-Score nach dem Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) festgestellt.
Die YSI-Werte zeigten eine stabile, mittlere bis hohe Korrelation mit der Psychopathologie – sowohl in der Querschnitt- als auch der Längsschnittbetrachtung. Mit signifikanter Korrelation (je p < 0,001) erklärten positive Eigenschaften der Kinder in der Elternwahrnehmung in der Pfadanalyse einen hohen Teil der Varianz von jeglichen psychiatrischen Erkrankungen (R2 = 0,29) sowie von externalisierenden (R2 = 0,32) und – jedoch in schwächerem Ausmaß – internalisierenden Störungen (R2 = 0,19) nach drei Jahren.
Adjustiert auf Variablen wie initiale psychiatrische Symptome, soziökonomische und andere Familienmerkmale etc. zeigten Kinder mit anfänglich hohen YSI-Werten zu beiden Follow-up- Zeitpunkten weniger psychiatrische Probleme: Bei ihnen war die Wahrscheinlichkeit für jegliche, externalisierende bzw. internalisierende Störungen um 40%, 45% bzw. 27% verringert (adj. Odds Ratio: 0,60, 0,55 bzw. 0,73). Reduziert war auch ihre Wahrscheinlichkeit für einen (neuen) Psychiatriekontakt um 17% (OR: 0,83) und einen „Polizeikontakt“ um 25% (OR: 0,75).
Das detaillierte Matching (Propensity) der Gruppen mit initial hohem und niedrigem YSI-Wert ergab ebenfalls, dass von den Eltern wahrgenommene positive Eigenschaften der Kinder die Wahrscheinlichkeit für eine spätere psychiatrische Erkrankung erheblich verringerten (Effektgröße nach Cohen’s d: 0,25; p < 0,001). JL