Pandemiefolge der anderen Art

Neuro-Depesche 3/2021

Soziale Ungleichheit verschärft sich weiter

Die COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen haben weltweit zahlreiche negative Auswirkungen, sowohl psychischer wie psychosozialer als auch ökonomischer Art. Jetzt zeigt ein aktueller Datenreport, dass im Zuge der Pandemie die ohnehin bestehende soziale Ungleichheit zwischen den Menschen hierzulande noch weiter zunimmt.
Nach dem Bericht zu ungleichen Lebensbedingungen und den Corona-Folgen kämpfen neben Selbstständigen besonders Menschen mit niedrigen Einkommen, Geringqualifizierte, Alleinerziehende und Zugewanderte mit finanziellen Schwierigkeiten und Risiken. Dies war bei 17 % der ungelernten Arbeiter(innen) und 14 % der einfachen Angestellten der Fall. Bei Beamt(inn)en war der Anteil mit 2,2 % bis 2,5 % am niedrigsten. Im Homeoffice oder mit flexibleren Arbeitszeiten konnten 41 % der obersten, aber nur knapp 24 % der untersten Einkommensgruppe arbeiten. Nicht zuletzt deswegen ist das Infektionsrisiko bei den Geringerverdienenden deutlich höher. Immer mehr Menschen beklagen die Ungleichheit. JL
Fazit
Für den Abbau von Einkommensunterschieden durch den Staat sprechen sich aktuell etwa 75 % der Menschen im Westen und 80 % in Ostdeutschland aus.
Quelle: Statistisches Bundesamt: Datenreport 2021 über ungleiche Lebensbedingungen und die Folgen von Corona. Der Report ist kostenfrei downloadbar unter www.destatis.de/datenreport

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