Unter 585 Teilnehmern der North American Prodrome Longitudinal Study (NAPLS2) befanden sich neben 236 gesunden Kontrollen (HC) 349 Psychose-Hochrisiko-Patienten (CHR). Unter letzteren entwickelten innerhalb von 24 Monaten 79 eine Psychose (Konvertierer: „C“) und 270 nicht (Nicht-Konvertierer: „NC“). Die 79 konvertierten Probanden wurden weiter unterteilt in jene 39, bei denen nach dem „Global Functioning: Social“ und dem „Global Functioning: Role“ vor Studienbeginn schon eine (über das typische Niveau hinausgehende) soziale Funktionseinschränkung bestand (CHR C+SD), und jene 40, bei denen dies nicht der Fall war (CHR C-SD). Das Durchschnittsalter betrug ca. 18 Jahre, zwei Drittel waren männlich.
Mit versus ohne Psychose
Der Funktionsstatus unterschied sich stark: Während die Risikopatienten ohne spätere Psychose (NC) zu 36,3 % eine schlechte soziale Funktion und zu 42,2 % eine schlechte soziale Rollenfunktion aufwiesen, war dies bei 50,0 % bzw. 67,5 % der konvertierten Patienten ohne initial bestehende soziale Probleme (CHR C-SD) der Fall. Am prägnantesten fielen die beiden Parameter bei den konvertierten Probanden mit initial bestehenden sozialen Problemen (CHR C+SD) aus: Sie wiesen zu 76,9 % (s. Abb.) eine schlechte soziale Funktion und sogar zu 89,7 % eine schlechte soziale Rollenfunktion auf.
Die Defizite halten an
Diese Unterschiede erweisen sich als anhaltend: Während sich die C-SD-Gruppe nach 12 Monaten im sozialen Funktionsniveau den Nicht-Konvertierten (NC) annäherte, blieb dieses in der C+SD-Gruppe signifikant niedriger als in den anderen Untergruppen. Bei 77 % wurde jetzt die soziale Funktion und bei 90 % die soziale Rollenfunktion als schlecht bewertet. Nur eine Minderheit zeigte am Ende ein gutes funktionelles Outcome. JL