Chronischer Kopfschmerz geht häufig Hand in Hand mit weiteren körperlichen Beschwerden und depressiven Symptomen. Umgekehrt sind Schmerzen ein bei Depressiven sehr häufiger Befund. In einer aktuellen US-amerikanischen Studie wurden bei Kopfschmerzpatienten die Beziehungen zwischen somatischen Symptomen und der psychiatrischen Komorbidität geprüft.
Neurologen der Universität Toledo/ Ohio untersuchten an sechs verschiedenen Kliniken insgesamt 1032 Kopfschmerz-Patientinnen nach ICHD-II-Kriterien. Sie befragten sie mit dem Headache Impact Test (HIT-6) zur Kopfschmerz-bedingten Beeinträchtigung und mit dem Patient Health Questionnaire (PHQ) zu somatischen Beschwerden (PHQ-15) und zu einer aktuellen Depression (PHQ-9).
Bei 593 Frauen traten die Schmerzen nur episodisch auf (96% mit Migräne), bei 439 Patientinnen waren sie chronischer Natur (87% mit Migräne). 72% berichteten starke Kopfschmerz-bedingte Beeinträchtigungen (nach HIT-6), Insgesamt 18% waren depressiv, in der chronischen Gruppe 29%. Die häufigsten Nicht-Kopfschmerz-Schmerzen betrafen Gelenke, Rücken und Magen.
Es wurde eine deutliche Korrelation zwischen dem Ausmaß der Depressivität (nach PHQ-9) und den somatischen Beschwerden einschließlich Schmerzen (nach PHQ-15) festgestellt (r = 0,62). In der Gruppe mit chronischem Kopfschmerz und in jener mit starker Beeinträchtigung bestand eine signifikante Relation zur Schwere körperlicher Symptome (Odds Ratio: 1,7 bzw. 3,1) auch nach Kontrolle auf eine Depression.
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