Radiotherapie bei niedriggradigen Gliomen

Neuro-Depesche 3/2003

Sofort oder später bestrahlen?

Ob niedriggradige Gliome sofort mit einer Radiotherapie behandelt oder ob die Bestrahlung bis zum Einsetzen der Tumorprogression hinausgezögert werden sollte, ist noch umstritten. Retrospektiv wurde untersucht, ob die Analyse der Carbon-11-Methionin (MET)-Aufnahme im PET eine Vorhersage über den Therapieerfolg zulässt.

Ausgewertet wurden die Fälle von 21 erwachsenen Patienten mit niedriggradigem Gliom. Sie hatten sich mehrfach einer PET mit Messung der MET-Aufnahme unterzogen. Elf der Patienten hatten eine sofortige, das heißt im Schnitt fünf Wochen nach der chirurgischen Intervention erfolgende Radiotherapie erhalten. Bei den übrigen zehn Patienten wurde dagegen mit der Bestrahlung bis zum Einsetzen einer Tumorprogression gewartet. In der Gruppe mit der sofortigen Intervention betrug die mittlere Zeit bis zur Tumorprogression 3,5 Jahre im Vergleich zu 1,6 Jahren in der Gruppe mit einem zuwartenden Regime. Zum Zeitpunkt der Progression wiesen nicht sofort bestrahlte Tumoren gegenüber den Ausgangswerten eine signifikant höhere MET-Aufnahme und ein höheres Aufnahmevolumen auf. Bei den bestrahlten Tumoren war dagegen zwischen den beiden PET-Untersuchungszeitpunkten kein Unterschied auszumachen. Ferner bestand eine signifikante Korrelation zwischen hohen MET-Aufnahmewerten vor der Behandlung und einer reduzierten Aufnahme als Antwort auf die Radiotherapie.

Quelle: Ribom D: Potential significance of (11)C-methionine PET as a marker for the radiosensitivity of low-grade gliomas, Zeitschrift: EUROPEAN JOURNAL OF NUCLEAR MEDICINE, Ausgabe 29 (2002), Seiten: 632-640

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