Die Literaturrecherche ergab 31 geeignete Studien mit insgesamt 12.388 überwiegend erwachsenen, aber auch pädiatrischen Narkolepsie-Patienten. Depressionen oder depressive Symptome waren anhand etablierter Ratingskalen (z. B. Beck Depression Inventory, Children’s Depression Inventory) oder psychiatrischer Interviews konstatiert worden.
Der Metaanalyse zufolge litten 4.383 der 12.388 Studienteilnehmer mit einer Narkolepsie an einer Depression oder depressiven Symptomen. Die gepoolte Gesamtprävalenz betrug 32 % (95 %-KI: 28 % – 36 %) – allerdings bei einer sehr hohen Heterogenität zwischen den Studien (I2: 88 %).
Eine gesonderte Analyse von 13 Studien mit Gesunden als Kontrollgruppe ergab, dass die Narkolepsie- Patienten gegenüber den Gesunden ein signifikant um mehr als das Dreifache erhöhte Risiko für Depressionen oder depressive Symptome aufwiesen (3.832/10.840 vs. 6.637/52.269; Odds Ratio: 3,48; 95 %-KI: 2,73 - 4,45). Auch hier war die Studienheterogenität hoch (I2: 70,9 %).
Die Prävalenz von Depressionen oder depressiven Symptomen war bei den erwachsenen Narkolepsie-Patienten mit 34 % (95 %-KI: 29 % - 39 %) höher als bei Kindern und Jugendlichen (26 %; 95 %-KI: 21 % - 32 %). Der Unterschied erreichte jedoch keine Signifikanz (p = 0,06). Vor allem wurde die Prävalenz durch das jeweilige Studiendesign (32 % in Querschnitt- vs. 43 % in Längsschnittstudien; p = 0,02) und die Art der Rekrutierung (40,8 % in gemeindebasierten vs. 30 % in Klinikstudien; p = 0,01) beeinflusst. HL