Bipolar Erkrankte weisen diversen Studien zufolge eine erhöhte kardiovaskuläre Sterblichkeit auf. In einer populationsbasierten Kohortenstudie wurde geprüft, ob vaskuläre Ereignisse wie Myokardinfarkt und Schlaganfall bei Patienten mit einer Bipolar-I-Störung wirklich häufiger auftreten. Der Beobachtungszeitraum betrug bis zu 46 Jahre.
Im Gegensatz zu einigen Registerdaten fand sich in diesem Bipolar-I-Kollektiv über längere Zeiträume kein signifikant erhöhtes MI/SA-Risiko, wenn kardiovaskuläre Risikofaktoren einberechnet wurden. Es ist unklar, ob die erhöhten Raten z. B. an Diabetes und Hypertonus der Patienten Folgen der affektiven Erkrankung sind oder schon vorher bestanden. Vermehrte inflammatorische Prozesse könnten zur vaskulären Gefährdung beitragen. Studienlimitationen sind die relativ geringe Zahl an Patienten bzw. Indexereignissen. Ferner wurden die körperliche Aktivität und die Psychopharmaka-Einnahme leider nicht erfasst.
Prieto ML etal.: Long-term risk of myocardial infarction and stroke in bipolar I disorder: a population-based cohort study. J Affect Disord 2016; 194: 120-7
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