Sind Amyloid-Plasmaspiegel prädiktiv?
Haben Amyloid-Plasmakonzentrationen einen Wert für die Beurteilung des Risikos kognitiv Gesunder, eine leichte kognitive Beeinträchtigung (Mild cognitive impairment, MCI) oder eine Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) zu entwickeln?
Bei mindestens 75-jährigen Wienern wurden prospektiv die Langzeitveränderungen von Amyloid beta (Aβ42) und Homocystein im Plasma sowie eine Atrophie des medialen Temporallappens (MTA) dokumentiert. 606 Teilnehmer waren auswertbar.
Die initialen MTA-Befunde waren ein Prädiktor dafür, wer 2,5 Jahre später noch kognitiv unbeeinträchtigt oder an einer DAT erkrankt war. Die Höhe der initialen Aβ42-Plasmawerte prädizierte dies nicht. Im Beobachtungszeitraum ansteigende Aβ42-Spiegel unterschieden sich zwischen kognitiv unauffällig Bleibenden und Personen mit Übergang zu MCI oder DAT signifikant. Bei vergleichbar hohen Aβ42-Spiegel-Anstiegen in diesen beiden Gruppen wurden bei Personen mit Konversion zur DAT höhere Homocystein-Plasmawerte festgestellt als bei den MCI-Konvertiten und den weiterhin kognitiv Gesunden. Interessanterweise wur- den in allen kognitiven Subgruppen bei jenen Personen, die von einer MCI zu Baseline zu einer DAT fortschritten, die geringsten Aβ42-Anstiege und kaum eine Zunahme der Homocystein-Konzentrationen festgestellt.
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Fazit
?! Die Zusammenhänge sind offenbar komplex: Früh steigende Aβ42-Spiegel gaben hier keine verlässlichen Hinweise auf eine drohende DAT. Für den Übergang von der MCI zur DAT scheint eher die Akkumulation toxischer Metabolite wie Homocystein eine Rolle zu spielen.