Internationale MS-Übersicht
Sexuelle Probleme bei der Mehrheit
Schwierigkeiten mit der Sexualität belasten gerade jüngere MS-Patienten. In einer Querschnittsstudie wurden nun mehrere tausend MS-Patienten zu sexuellen Funktionsstörungen und ihrer Zufriedenheit mit ihrem Sexualleben befragt. Für die häufigen sexuellen Problemen wurden assoziierter Faktoren identifiziert, u. a. Depression und Fatigue.
Kommentar
In dieser Befragung litt jeweils die Mehrheit der MS-Patienten an sexuellen Funktionsstörungen und war mit ihrem Sexualleben nicht zufrieden. Insbesondere Depression und Fatigue trugen dazu maßgeblich bei. Unabhängig davon fanden sich aber auch modifizierbare Risikofaktoren wie Ernährung und körperliche Aktivität. Die Autoren sehen für diese Faktoren ein gewisses präventives und therapeutisches Potenzial und fordern die behandelnden Ärzte auf, mit den Patienten auch diese oft tabuisierten Krankheitsaspekte zu thematisieren.
Marck CH et al.: Sexual function in multiple sclerosis and associations with demographic, disease and lifestyle characteristics: an international cross-sectional study. BMC Neurol 2016; 16(1): 210 [Epub 4. Nov.; doi: 10.1186/s12883-016-0735-8]