Bei syrischen Geflüchteten in der Türkei eingesetzt

Neuro-Depesche 4/2022

Self-Help Plus für die psychische Gesundheit

Ukraine, Jemen, Äthiopien – an Krieg und Bevölkerungsflucht besteht kein Mangel. Geflüchtete Menschen haben bekanntlich ein hohes Risiko, an psychischen Störungen zu erkranken. Ob die Intervention Self-Help Plus zu deren Verhinderung beitragen kann, wurde jetzt bei syrischen Flüchtlingen in zwei türkischen Regionen untersucht.
In Istanbul und Mardin wurden 642 erwachsene syrische Flüchtlinge rekrutiert, die unter psychischen Belastungen litten (Score des General Health Questionnaire [GHQ-12] ≥ 3), jedoch keine psychische Störung aufwiesen. 322 wurden zu der von der WHO entwickelten psychologischen Selbsthilfeintervention Self-Help Plus (fünf 2h-Sitzungen) plus Enhanced Care as Usual (ECAU) und 320 zu einer ECAU allein randomisiert.
Die doppeblinde Auswertung ergab, dass die 322 Self-Help-Plus-Teilnehmer nach sechs Monaten gegenüber der ECAU-Gruppe signifikant seltener – tatsächlich nur halb so häufig – eine psychische Störungen wie Major Depression, PTBS, Angststörungen etc. entwickelt hatten (21,69 % vs. 40,73 %; p < 0,001). U. a. profitierten die Self-Help-Plus-Teilnehmer nach EQ-5D-3L auch von einer signifikant höheren Lebensqualität (p = 0,001). HL
Quelle: Acarturk Cet al.: Effectiveness of a WHO self-help psychological intervention for preventing mental disorders among Syrian refugees in Turkey: a randomized controlled trial. World Psychiatry 2022; 21(1): 88-95
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