Bulimia nervosa

Neuro-Depesche 3/2001

Selbstwertgefühl durch figurbezogene Unzufriedenheit verringert

Die Tatsache, dass das Selbstwertgefühl in einem pathologischen Ausmaß von Figur und Gewicht beeinflusst wird, stellt ein diagnostisches Kriterium für eine Bulimia nervosa dar.

120 Patientinnen mit Bulimia nervosa mit Laxanzienabusus wurden mit 27 Frauen verglichen, die eine Essensrestriktion durchführten und 28 normalen Probanden. Hierbei sollte untersucht werden, mit welcher Häufigkeit drei verschiedene Kriterien der exzessiven Beschäftigung mit Figur und Gewicht bei den verschiedenen Gruppen vorkam. Untersucht wurden der Einfluss von Figur und Gewicht auf das Selbstwertgefühl, die übermäßige Beschäftigung mit Figur und Gewicht und die Unzufriedenheit damit. Hinsichtlich Rasse, Alter und BMI bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den drei Gruppen. Der Einfluss auf das Selbstwertgefühl und die übermäßige Beschäftigung mit dem Gewicht kam bei den Patientinnen mit Bulimia nervosa signifikant häufiger vor als bei den gesunden Probandinnen. Bei den Frauen mit Essensrestriktion waren diese Auffälligkeiten seltener als bei Patientinnen mit Bulimia nervosa, aber immer noch signifikant häufiger als bei Probandinnen mit normalem Essverhalten. Die Unzufriedenheit mit Figur und Gewicht war dagegen kein geeignetes Kriterium, um Patientinnen mit Bulimia nervosa zu unterscheiden.

Quelle: Goldfein, JA: Influence of shape and weight on self-evaluation in bulimia nervosa, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF EATING DISORDERS, Ausgabe 27 (2000), Seiten: 435-445

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