Bipolare Störung

Neuro-Depesche 11/2004

Schwererer Verlauf bei "Early-onset"

Diverse Studien deuten darauf hin, dass ein lebensgeschichtlich frühes Auftreten bipolarer Störungen mit einem schwereren Krankheitsverlauf assoziiert ist. Wissenschaftler prüften dies an den ersten 1000 Patienten des Programms "STEP-BP".

Klinischer Krankheitsverlauf, Komorbidität, funktionelle Einschränkungen und Lebensqualität sowie deren Beeinflussung durch das Manifestationsalter wurden anhand der Daten von 983 Patienten des "Systematic Treatment Enhancement Program for Bioplar Disorder" (STEP-BD) ausgewertet. Bei 272 der 983 Patienten (27,7%) war die bipolare Störung zu einem sehr frühen (< 13 Jahre), bei 370 Patienten (37,6%) zu einem frühen Zeitpunkt (13 bis 18 Jahre) aufgetreten. In diesen beiden Patientengruppen zeigten sich gegenüber der Gruppe mit späterer Erkrankung (> 18 Jahre) eindeutig erhöhte Rezidivraten, höhere Raten für komorbide Angststörungen, ADHS und Suchtprobleme, verkürzte Euthymiephasen, häufigere Psychosesymptome sowie vermehrte Risiken für Suizidversuche (Odds ratio 1,72 bzw. 2,85) und Gewalttätigkeit. Ein Early-onset war ein signifikanter Prädiktor für eine schlechtere Lebensqualität, nicht aber für das globale Funktionsniveau.

Quelle: Perlis, RH: Long-Term implications of early onset in bipolar disorder: data from the first 1000 participants in the systematic treatment enhancement program for bipolar disorder (STEP-BD)., Zeitschrift: BIOLOGICAL PSYCHIATRY, Ausgabe 55 (2004), Seiten: 875-881

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