Rekrutiert wurden 40 Kinder und Jugendliche (26 Mädchen) im Alter von fünf bis 17, median 13 Jahren. Bei fünf von ihnen lag eine Migräne mit Aura vor. Bei allen wurden die Spiegel an Koffein und seinen Metaboliten Theobromin, Paraxanthin und Theophyllin im Serum und Urin mittels Flüssigchromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie-Kopplung (LC-MS/MS) bestimmt und mit der Schwere der Migräneattacken sowie anderen Variablen in Beziehung gesetzt.
34 der 40 Patienten gaben einen Kaffeekonsum an, sechs nicht. Die beiden Gruppen unterschieden sich in keinem klinischen Parameter signifikant. Die LC-MS/MS-Analyse der Serum- und Urinproben ergaben 31 (77,5 %) Koffein-positive und neun Koffein-negative Fälle (Spiegel < 0,0625 μM). Bei drei der sechs Patienten, die angeblich keine Koffein-haltigen Produkte konsumierten, wurde dennoch Koffein nachgewiesen. Auf die Angaben der Betroffenen ist also nur bedingt Verlass.
Höhere HIT-6-Scores und mehr
Der mediane HIT-6-Score als Maß u. a. der Kopfschmerz-Schwere fiel bei den Koffein-positiven Patienten leicht, aber signifikant höher aus als bei den Koffein-negativen (64 vs. 57 Punkte; p = 0,033). Dies war auch für die mediane Häufigkeit der Attacken in den letzten drei Monaten (16 vs. 7 Tage; p = 0,0041) und tendenziell für die Schmerzschwere nach der numerischen Ratingskala (NRS) der Fall (6 vs. 4 Punkte; p = 0,079). Darüber hinaus ergaben sich aber keine signifikanten Korrelationen der Serum- und Urinwerten von Koffein und seinen Metaboliten mit weiteren Kopfschmerz-Parametern, mit der Schlafdauer (an Wochentagen und am Wochenende) und mit dem Alter.