In die Studie wurden 142 Patienten mit einem RLS eingeschlossen und mit einer Kontrollpopulation (n = 2884) verglichen. Nach etablierten Grenzwerten des Beck Depression Inventory (BDI) wurden die Patienten eingeteilt in jene mit leichter (≥ 10 Punkte), mittelschwerer (≥ 16 Punkte) und schwerer Depression (≥ 24 Punkte).
Die RLS-Patienten waren zu einem signifikant größeren Anteil weiblich als die Kontrollen (56,3% vs. 45,0%) und im Durchschnitt auch etwas älter (54,13 vs. 52,47 Jahre). Nach dem BDI-Summenwert waren sie signifikant depressiver (15,36 vs. 7,37 Punkte; p < 0,001).
Die BDI-Schweregrad- Unterteilung ergab folgendes Bild: Gegenüber den Kontrollen hatten die RLS-Patienten eine jeweils deutlich höhere Wahrscheinlichkeit für eine mindestens leichte Depression (Odds Ratio: 1,95, p < 0,001), für eine mindestens mittelschwere Depression (OR: 6,15; p < 0,001) und für eine schwere Depression (OR: 56,54; p < 0,001).
Während die Verteilung der Depressionsschweregrade in der Kontrollpopulation mit ansteigender Schwere abnahm (18,4%, 9,85% bzw. < 2%) zeigte sich bei den RLS-Patienten ein umgekehrtes Muster (1,41%, 0% bzw. 43,7%). Tatsächlich entfielen nahezu alle schwer depressiven Fälle (97%) auf die RLS-Gruppe.
Im dichotomen Vergleich fielen auch die Schlafparameter bei den schwer depressiven vs. den nicht schwer depressiven Patienten (BDI-Score ≥ 24 vs. < 24 Punkte) deutlich ungünstiger aus. So ergab sich eine jeweils signifikant erhöhte Prävalenz von Einschlafstörungen (61,3% vs. 16,3%; OR: 8,16, p < 0,001), Durchschlafstörungen (69,4% vs. 16,3%; OR: 11,66; p = 0,001) und frühmorgendlichem Erwachen (54,8% vs. 12,5%; OR: 8,5, p < 0,001). Die Zahl der Naps am Tage unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant, allerdings waren die schwer depressiven RLS-Patienten tagsüber deutlich schläfriger (EDSS-Summenscore: 6,77 vs. 4,95; p = 0,005) und litten vor allem deutlich häufiger unter ausgeprägter Tagesmüdigkeit (EDSS ≥ 10: 22,6% vs. 8,8%; OR: 3,04, p = 0,031). Unter den Blutwerten fielen bei den schwer Depressiven nur die durchschnittlichen Erythrozyten- Konzentrationen signifikant niedriger aus (4,32 vs. 4,48; p = 0,041), nicht aber Hb-Werte oder Anämie-Rate. JL