Ausgewertet wurden die Daten aller 92 Kinder (zu 74 % Mädchen), die zwischen 2008 und 2015 in Dänemark (im Durchschnittsalter von 16 Jahren) eine MS-Diagnose erhielten. Neben den Schulnoten in der 9. bis 12. Klasse wurde die Komorbidität an psychiatrischen Erkrankungen und die Inanspruchnahme von Gesundheistressourcen erhoben. Verglichen wurde die pädiatrischen MS-Patienten mit mehreren Gruppen: Mit 920 gematchten Kindern der Bevölkerung, mit 9108 Kindern mit chronischen Nicht-ZNS-Erkrankungen (entzündliche Darmerkrankungen, rheumatoide Arthritis oder Typ-1-Diabetes) und mit den 811.464 „gesunden“ Kindern des Registers.
Andere Notendurchschnitte?
Die Notendurchschnitte der Kinder mit MS in den Klassen 9 bis 10 und 10 bis 12 fielen wider Erwarten sehr ähnlich aus wie in den Gruppen der Gesunden und der chronisch kranken Kinder: Klasse 9 – 10: -0,4 (p = 0,24) bzw. -0,3 (p = 0,46), Klasse 10 – 12: 0,8 (p = 0,10) bzw. 0,9 (p = 0,07). Allerdings hatten weniger MS-Patienten den Übergang in die Oberstufe geschafft (50 % vs. 60 %).
Hohe Komorbidität und intensive Ressourcennutzung
Im Vergleich zu gesunden Kindern bzw. jenen mit chronischen Erkrankungen hatten die Kinder mit MS ein mehr als das Dreifache bzw. um fast das Doppelte erhöhtes Risiko für eine psychiatrische Komorbidität (Hazard Ratio: 3,42 bzw. 1,87; je p < 0,0001). Außerdem waren den Kinder mit MS gegenüber den chronisch kranken Kindern u. a. deutlich häufiger Psychopharmaka verschrieben worden (HR: 2,26; p < 0,0001). Während bei ihnen die Rate an Krankenhausbesuchen signifikant höher war (p < 0,0001), wurden sie signifikant seltener stationär aufgenommen (p = 0,001). HL