Ein chronischer Alkoholmissbrauch wirkt sich bekanntlich auf verschiedene ZNS-Strukturen verhängnisvoll aus. Studien zeigen eine Verlust an grauer und weißer Substanz sowie kognitive und motorische Beeinträchtigungen. Dass sich ein aerobes Trainingsprogramm bei schwer Alkoholabhängigen schützend auf die weiße Substanz auswirkt, propagieren nun US-Wissenschaftler anhand einer DTI-Studie.
Insgesamt 60 Alkoholabhängige im Alter zwischen 21 und 55 Jahren machten anhand verschiedener Fragebögen wie dem Alcohol Use Disorders Identification Test (AUDIT), dem Time Line Follow Back (TLFB) und der Impaired Control Scale Angaben zu ihren Konsumgewohnheiten, der Trinkmenge und einem kontrollverlustigen Trinken. Außerdem wurde anhand des Voluntary Aerobic Exercise Questionnaire ermittelt, wie lange sich die Patienten (aerob) sportlich betätigten. Alle unterzogen sich einem Diffusion-tensor imaging (DTI), bei dem die fraktionelle Anisotropie (FA) als Marker der Gewebeintegrität in fünf Strukturen erfasst wurde: im Fasciculus longitudinalis superior (SLF), in der Capsula externa (CE), der Corona radiata superior und anterior sowie der Fornix – mithin Strukturen, die an der kognitiven Leistung, emotionalen Verarbeitung und der Verhaltenssteuerung beteiligt sind.
In der Tat ergaben die verschiedenen Regressionsmodelle eine signifikante Interaktion zwischen der Höhe des Alkoholkonsums (0-303 Drinks/letzte 60 Tage) einerseits und dem Ausmaß des Trainings (0-420 Min/Woche) andererseits mit der FA im SLF und in der CE (je p < 0,05).
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