Neuro-Depesche 6/2002

Schützt Kieselsäure vor Demenz?

Nach den Resultaten einer Studie sind hohe Konzentrationen von Aluminium im Trinkwasser an der Entstehung einer Demenz und an kognitiven Einbußen bei Nicht-Dementen beteiligt. Kieselsäure kann diesem Prozess - möglicherweise über Bindung des Aluminiums und damit Hemmung seiner Resorption - eventuell entgegenwirken.

Bei den 3777 Personen (65 Jahre oder älter) fand sich vor zwei Jahren eine Verdoppelung des relativen Risikos (RR) für Demenzen und speziell Alzheimer-Demenz bei hohen Aluminiumwerten im Trinkwasser. Gleichzeitig vorliegende große Mengen an Kieselsäure übten offenbar einen protektiven Effekt aus (RR: ca. 0,74). In Fortführung der Studie wurden die kognitiven Funktionseinbußen nach dem Mini-Mental-Status-Test (MMST) im Verlauf von bis zu acht Jahren analysiert: Bei hohem Aluminiumgehalt (>= 0,1 mg/l) im Trinkwasser erzielten die Teilnehmer in Interaktion mit dem zeitlichen Verlauf im MMST weniger Punkte als bei niedrigeren Konzentrationen. Eine Interaktion zwischen Zeit und besseren Testresultaten zeigte sich bei hohen Kieselsäurewerten (>= 11,25 mg/l). Nach Ausschluss der 253 an Demenz Erkrankten korrelierte das kognitive Funktionsniveau im späteren Verlauf nicht mehr negativ mit den Aluminiumkonzentrationen, bei den verbleibenden Nicht-Dementen war es aber weiterhin positiv mit den Kieselsäurewerten assoziiert. (Zie)

Quelle: Rondeau, V: Re: aluminium in drinking water and cognitive decline in elderly subjects: the Paquid cohort, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF EPIDEMIOLOGY, Ausgabe 154 (2001), Seiten: 288-290

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x