Psychiater aus Palermo untersuchten den kognitiven Status von 50 körperlich nur leicht eingeschränkten Patienten (EDSS <= 3,5) mit rezidierend-remittierender multipler Sklrose und 50 gesunden Kontrollen. Alle Studienteilnehmer wurden einem umfangreichen neuropsychiatrischen Testprogramm unterzogen (WMS, BVRT, RCPM, KT, JLO, FR, AAT, CDQ und STAI). Die Ergebnisse zeigen, dass bei Patienten im Vergleich zu den Kontrollen mit signifikanten Gedächtnisdefiziten (nach WMS, BVRT) gerechnet werden muss. Auch beim abstrakten Denken und bei Problemlösungsaufgaben (KT, RCPM, FR) waren Defizite bemerkbar, nicht aber bei der Sprache. Die kognitive Dysfunktion korrelierte nicht mit dem Behinderungsgrad nach EDSS, wohl aber mit der Dauer der Erkrankung. Dafür könnte insbesondere die Atrophie des Corpus callosum verantwortlich sein. Die Dysfunktionen waren vom "subkortikalen Typ", sie beeinträchtigten die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen in diesem Stadium nicht.
Kognitive Dysfunktion
Neuro-Depesche 4/2004
Schon in frühen Stadien messbar
Bei MS-Patienten in späteren Krankheitsstadien sind kognitive Beeinträchtigungen häufig. Muss auch bei nur leichter Behinderung bei den Patienten mit kognitiven Defiziten gerechnet werden?
Quelle: Ruggieri, RM: Cognitive impairment in patients suffering from relapsing-remitting multiple sclerosis with EDSS < or = 3.5, Zeitschrift: ACTA NEUROLOGICA SCANDINAVICA, Ausgabe 108 (2003), Seiten: 323-326