COVID-19

Praxis-Depesche 5/2022

Schnelltests versagen bei Omikron

Schnelltests zum Nachweis auf SARS-CoV-2 gehören mittlerweile zum Alltag. Jedoch sind die Tests nicht bei allen Virusvarianten in gleichem Maß zuverlässig. Speziell bei der Omikron-Variante kann man sich auf das Ergebnis nur bedingt verlassen.
Die meisten Antigen-Schnelltests wurden entwickelt noch bevor neue Virusvarianten aufgetreten waren. In einer Laborstudie wurden nun neun SARS-CoV-2-Antigen- Schnelltests auf ihre Sensitivität beim Nachweis der Virusvarianten Omikron (B.1.1.529) und Delta (B.1.617.2) geprüft. Dazu wurden 115 SARS-CoV-2 PCR-negative und 166 PCR-positive respiratorische Abstrichproben (101 Omikron, 65 Delta) und zusätzlich zellkulturexpandierte klinische Isolate untersucht.
Die 50 %-Nachweisgrenze (limit of detection, LoD50) der untersuchten Tests lag für Omikron bei 1,77 x 106 bis 7,03 x 107 RNAKopien, für Delta bei 1,32 x 105 bis 2,05 x 106. Im Vergleich zu den Deltaproben war also eine bis zu zehnfach höhere Viruslast für einen zu 50 % sicheren Nachweis nötig, für eine 95-prozentige Sicherheit sogar eine 101-fach höhere Viruslast. Die Raten echt-positiver Ergebnisse für Omikron in der höchsten Viruslastkategorie (Ct < 25) reichten von 31,4 bis 77,8 %, bei Proben mit mittleren Ct-Werten (25 bis 30) sanken sie auf 0 bis 8,3 %.
Überraschenderweise ergab die Testung der kulturexpandierten Isolate eine vergleichbare Sensitivität der Schnelltests bei beiden Virusvarianten, was in der Studie nicht erklärt werden konnte. OB
Quelle: Osterman A et al.: Impaired detection of omicron by ... Med Microbiol Immunol 2022; Epub Feb 20; doi: 10.1007/s00430-022- 00730-z
ICD-Codes: U07.1

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