Parkinson-Symptome bei Alzheimer-Demenz

Neuro-Depesche 7/2000

Schnellere Verschlechterung als bei idiopathischem Parkinson-Syndrom

Parkinson-Symptome sind bei Patienten mit Demenz vom Alzheimer-Typ nicht selten, über ihren Verlauf ist aber wenig bekannt. In einer Längsschnittstudie wurde die Entwicklung der Kardinalsymptome über vier Jahre verfolgt.

Eine Kohorte von 410 Personen mit klinisch diagnostizierter Alzheimer-Demenz unterzog sich vier Jahre lang einmal jährlich einer kompletten Untersuchung der motorischen Funktionen nach UPDRS (Unified Parkinson's Disease Rating Scale). Aus den vier wichtigsten Kategorien wurde ein Index gebildet. Um die individuellen Veränderungen der Symptome zu analysieren, wurde im Längsschnitt eine Wachstumskurve ("Growth curve"-Modell) erstellt. Von etwa 90% der Patienten standen mindestens zwei zeitlich getrennte Follow-up-Werte zur Verfügung. Die jährlichen Zunahmen der Hypokinesie (4,5%), an Rigor (6,0%) und Störungen von Gang/Stellreflexen (8,9%) waren in etwa doppelt so hoch wie sie in einer ähnlich aufgebauten Studie bei Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom beobachtet wurden. Die Symptomschwere korrelierte in den drei Kategorien miteinander. Der Ruhetremor stellte eine Ausnahme dar. Seine Ausprägung nahm nur geringfügig zu (0,5%) und korrelierte kaum mit den übrigen Zeichen. Die individuelle Variabilität der Symptomprogredienz war sehr hoch, nur bei einer kleinen Gruppe von Patienten wurde eine stabile Symptomatik festgestellt. (JL)

Quelle: Schneider, JA: Progression of parkinsonian signs in Alzheimer's disease, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 54 (2000), Seiten: 1284-1289

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