GABA-Strukturanalogon bei Postzoster-Neuralgie

Neuro-Depesche 4/2004

Schmerzreduktion ab dem ersten Tag

Bei Patienten mit Postzoster-Neuralgie wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit des neuen GABA-Strukturanalogons Pregabalin untersucht. Es besserte sich nicht nur der Schmerz.

In einer Doppelblindstudie erhielten 173 Patienten mit Postzoster-Neuralgie acht Wochen lang oral täglich 300 mg (Patienten mit Kreatinin-Clearance: 30 bis 60 ml/min) bzw. 600 mg (> 60 ml/min) Pregabalin oder aber Plazebo. Primäres Wirksamkeitskriterium war die gemittelte Bewertung auf einer numerischen Schmerzskala über die letzten sieben Studientage. Der Schmerz wurde bei den Patienten in der Pregabalin-Gruppe signifikant stärker reduziert als in der Plazebogruppe. Die Linderung erreichte bereits ab dem zweiten Behandlungstag Signifikanz und hielt über die weitere Studiendauer an. Auch die Anteile der Patienten, die eine Abnahme von mindestens 30% bzw. 50% in den durchschnittlichen Schmerzscores erreichten, waren unter Pregabalin mit 63% vs. 25% bzw. 50% vs. 20% jeweils signifikant größer als in den Plazebo-Gruppen. Im Short-form McGill Pain Questionnaire besserten sich zudem die Summenscores und Werte der sensorischen und affektiven Teilbereiche unter Pregabalin sigifikant stärker als unter Plazebo. In den sekundären Studienendpunkten ergaben sich ebenfalls positive Auswirkungen: So besserten sich durch Pregabalin nicht nur der allgemeine Krankheitszustand nach CGI, sondern auch bestehende Schlafstörungen nach MOS-Sleep Scale und einige Domänen des Short Form 36. Die Verträglichkeit von Pregabalin war auch unter der höheren Dosierung gut. Häufiger als unter Plazebo traten z. B. Schwindel und Somnolenz auf. Generell waren unerwünschte Wirkungen aber nur leicht bis mittelschwer.

Quelle: Dworkin, RH: Pregabalin for the treatment of postherpetic neuralgia: a randomized, placebo-controlled trial, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 60 (2004), Seiten: 1274-1283

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