18.301 erwachsene Teilnehmer der prospektiven bevölkerungsbasierten HUNT-Studie waren initial (2006 - 2008) ohne Angst oder Depression. Bei der Nachuntersuchung (2017 - 2019) wurde die Prävalenz beider Störungen erhoben und mit chronischen Schmerzen (mit und ohne Schlafprobleme: 48,7 %) in Beziehung gesetzt. Vor allem wurde der Zusammenhang mit der Zahl der Schmerzlokalisationen (Nacken, Schultern, Rücken, Hüfte, Füße etc.) untersucht.
Risikoerhöhung um bis das Zweieinhalbfache
2.155 Teilnehmer (11,8 %) berichteten beim Follow up Angst (8,8 %) und/oder Depression (5,1 %). Das Risiko dafür war signifikant positiv mit der Anzahl der Schmerzregionen assoziiert (p < 0,001). Gegenüber Personen ohne Schmerz- und Insomniesymptome als Referenz hatten Patienten mit ≥ 5 Schmerzregionen (und keinen Schlaflosigkeitssymptomen) eine Risk Ratio (RR) für Angst/Depression von 1,52 (95 %-KI: 1,28 - 1,81). Bei Personen mit Insomnie (und ohne Schmerzen) lag die RR bei 1,78 (95 %-KI: 1,33 - 2,38). Noch einmal deutlich stärker erhöht war das Angst-/Depressions-Risiko bei Personen mit ≥ 5 Schmerzstellen plus Schlaflosigkeit: Bei diesem additiven Effekt betrug die RR 2,42 (95 %-KI: 1,85 - 3,16).
Über die Additivität für die Kombination von ≥ 5 Schmerzstellen und Schlaflosigkeit hinaus fanden sich keine synergistischen Effekte auf das Angst- und/oder Depressionsrisiko . HL